Wie gewöhne ich zwei Katzen aneinander?

Seit Freitag wohnt die kleine Katze Tinka bei uns. Tinka wurde geschätzt vergangenes Jahr im August geboren. Irgendjemand hat das kleine Kätzchen zu Beginn des Jahres in einem Karton vor dem Tierheim Ladeburg Vorschau: Kater und Katze vor Katzenkorbabgestellt, so dass Tinka ungefähr anderthalb Monate dort verbrachte. Eigentlich hatten Piet und ich bisher nicht daran gedacht, eine zweite Katze anzuschaffen. Letztes Wochenende brachten wir Katzenfutter ins Tierheim, welches unser kleiner Gourmet-Kater gerade nicht mochte. Schon öfter sind wir mal dort gewesen, zu Frühlings- und Sommerfesten und dieses Mal wollte ich eigentlich gar nicht mit hin. So traf es sich, dass die kleine Tinka verspielt und sehr zutraulich mir plötzlich gegenüber stand und schnurrte und blinzelte und auch nicht mehr von mir ablassen wollte. Eine Weile beschäftigte ich mich mit ihr und dachte erst gar nicht daran, dass ich mit ihr losgehen würde. Als der Gedanke irgendwann reifte, ich mit Piet sprach und wir kurz hin und her überlegten, entschieden wir uns letztlich doch für Tinka. Dass Tinka so in Haus und Garten einzieht, gibt es eigentlich keine Bedenken. Ein Tütchen mehr oder weniger Futter - gerne für Tinka und ein schönes Katzenleben. Eventuell, so hoffen wir zumindest, kommt sie dann auch gut mit Jeff zurecht. Beide sehen sich sehr ähnlich und sind im Grunde sehr friedliche Tiere.

Bisher gestaltet sich das neue Zusammenleben allerdings eher schwierig. Jeff, unser kleiner Herrscher von Haus und Garten, freundet sich momentan schwer bis gar nicht mit der kleinen Mitbewohnerin an. Das erste Beschnuppern am Freitag reichte ihm für eine klare Ansage völlig aus: nämlich Fauchen. Tinka ist durch ihren Aufenthalt im Tierheim gut sozialisiert und zeigte bisher kaum Scheu oder Angst. Ich glaube, ich habe den Vorschau: Kater und Katze beim ersten Beschnupperntypischen Anfängerfehler gemacht, sie und unseren Kater (knapp 3 Jahre übrigens) am ersten Tag kurz einander im offenen Raum beschnuppern zu lassen. Seitdem reagiert unser Kater mit Fauchen auf ihre Anwesenheit. Wir haben sie zweimal zusammen gesetzt, was nicht wirklich gut seitens des Katers funktioniert. Die Kleine hingegen lief ihm immer hinterher, schnupperte und zeigte keine Feindseligkeiten. Wir haben die beiden nun räumlich getrennt. Jeder hat sein eigenes Futter und seine eigenes Katzenklo. Sie schlafen auch getrennt. Im Moment ist Jeff viel draußen und verweigerte auch zu Beginn geringfügig die Nahrungszufuhr. Wir haben den Eindruck, dass er etwas Fluchtverhalten zeigt :| und sich eventuell verdrängt fühlt oder ähnliches. Inzwischen geht es etwas besser, dennoch läuft er fast die ganze Zeit, wenn er drinnen ist, mit gesträubtem Fell durch den oberen Teil des Hauses. Man kann ab und an mit ihm spielen, ihn streicheln. Aber sehr glücklich scheint er über die neue Situation noch nicht zu sein … Wir überlegen, wann wir die beiden wieder zusammen setzen können oder ob wir eher noch ein paar Tage warten sollten oder ob wir sie erst mit Handtüchern abrubbeln und diese zur gegenseitigen Geruchswahrnehmung austauschen. Das sind jedenfalls die gängigen Tipps, die man nachlesen kann. Vielleicht hat jemand von Euch, liebe Leser, ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir vielleicht den ein oder anderen Tipp geben, also wie man zwei Katzen aneinander gewöhnt?

13 Reaktionen zu “Wie gewöhne ich zwei Katzen aneinander?”

  1. sarah

    wenn du mal ein bisschen recherchierst oder Leute fragst, die sowas schon öfter gemacht haben, wirst Du überall das selbe hören:

    Das dauert einfach ein bisschen.
    Ist bei Menschen doch auch nicht anders ^^ Wenn man eine neue Person kennen lernt, zieht man ja auch nicht am nächsten Tag mit der zusammen und teilt mit ihr/ihm das Bett.

    Ich würde einfach ein bisschen abwarten…
    Wird schon, Jeff ist doch ein Lieber ;)

  2. Cati

    Dauern ist das Eine, Recherche das Andere. Es gibt nahezu 1000 Ansichten darüber, was man am Besten tut oder lässt. Meiner Meinung nach ist Jeff zur Zeit mehr draußen als Drinnen. Ich selbst empfinde es etwas bedrückend zu wissen, dass er vielleicht gerade lieber draußen ist als hier …

  3. admin

    Das Problem ist selbstredend euer Kater Jeff, denn der ist eifersüchtig, hat Fressneid und einen neuen Konkurrenten direkt in “seinen” vier Wänden bzw. auch draußen im Garten. Dabei ist es eigentlich gar nicht mal so schwer, die beiden Tiere dazu zu bekommen, sich zügig aneinander zu gewöhnen und dafür braucht man nicht unbedingt einen “Katzenpsychologen” ;) Jeff dürfte zu Piet eine noch dichtere Bindung haben, als Du. Deshalb muss er sich den Kater schnappen und diesen Streicheln und ihm ein paar Leckerlies geben. Gleichzeitig musst Du Dir Deine neue Katze greifen und diese streicheln und mit Breckies etc. versorgen, so dass Jeff das auf keinen Fall übersehen kann. Da Jeff selbst aber auch ordentlich umsorgt wird, sinkt der Neid und die Abneigung gegen die neue Konkurrenz. Anschließend würde ich beide wieder ihrer Wege gehen lassen und zwar getrennt. Das Spielchen wiederholt man dann noch 1-2 mal und später tauscht ihr die Rollen. Du nimmst Dir den Kater und Piet schnappt sich die Katze. Kann sein, dass das Spielchen ein paar Tage dauert - jenachdem, wie verschmust die beiden sind und wie sich Jeff dadurch ablenken und beruhigen lässt. Wenn ihr den beiden dann später mal gemeinsam was zu fressen gebt, dann muss Jeff in der ersten Zeit den Vorrang haben, damit er zum einen den Konkurrenzdruck weiter abbauen kann und zum anderen, damit er abgelenkt ist.

    Unser einer Nachbarskater hatte sich nie mit unseren beiden letzten Katzen verstanden, da gab es öfter mal “Katzenkloppe”. Bei unserer jetzigen ist er viel viel ruhiger. Er ist zwar misstrauisch, aber sobald er was zu futtern bekommt, kann ihm unsere Katze wahrscheinlich sogar in den Hinter beißen und er würde sich nicht von den Breckies abbringen lassen. So richtig mögen tut er sie nicht, aber er lässt sie wenigstens in Ruhe. In dem Fall hat es auf jeden Fall auch geholfen, sich beiden gleichzeitig zuzuwenden.

    Viel Erfolg wünscht der “Katzenflüsterer” :)

  4. sarah

    war ja nur n vorschlag…

  5. Cati

    Ich weiß Sarah, das ist ja auch ganz lieb. Inzwischen habe ich mit dem Tierarzt vom Tierheim telefoniert. Jeff zeigt Fluchtverhalten, und das ist überhaupt gar nicht gut und könnte auch mit weglaufen enden. Das belastet uns beide ziemlich und das möchte natürlich auch keiner. Der Tierarzt meint noch 3-5 Tage zu warten. Auf sein Anraten hin habe ich einen FeliwayStecker gekauft, den man in die Steckdose gibt, der dann sogenannte Katzenpheromone abgibt, die beide beruhigen sollen. normalerweise müste Jeff Revierverhalten zeigen - und das tut er eben nicht. Wenn es nicht geht, dann wird Tinka gehen müssen, so meint es auch der Tierarzt, oder Jeff ist irgendwann weg… und wie schnell oder laangsam das geht, weiß auch keiner und das will natürlich auch keiner von uns. So traurig es ist…

  6. cati

    @Admin: Wenn Jeff mal da wäre könnte man das machen. Ein weiteres Problem ist, das Jeff nicht frisst wenn er die Katze auch nur einmal, durch den Türspalt gesehen hat. Nichtmal sein Lieblingsknusper nimmt er dann… das ist ja das große Problem.

  7. Schaps

    Einen Tipp hab ich nicht…aber die Geschichte ist echt witzig und interessant. Irgendwie sind Katzen cool :)

  8. JT

    Hi Cati, bei uns leben zwei Katzen recht friedlich nebeneinander und miteinander. Allerdings Tochter und Mutter! Jede hat Ihr Revier und da darf die anderen nicht ran!!!

    Fressen, Schlafplatz, dort wo gekuschelt wird. Lieblingsessen etc. Was sie beide immer wollen ist die volle Aufmerksamkeit und die müsst Ihr ihnen einfach geben. Viel reden, streicheln, spielen .… sind doch auch nur Menschen. Dass die gleich miteinander reden, streicheln, spielen - ne. Erzählt Jeff doch einfach von der neuen Situation, meine Katzen hören immer super gerne zu und Piet was selbst, dass sich unsere Katzen nicht von anderen auf den Arm nehmen lassen oder änliches. Am besten jeder kümmert sich ganz intensiv um seine Schmusekatze und lasst Jeff einwenig den Platzhirsch spielen, das wird er als Kater eh immer bleiben und die Tinka wird schon ihren Platz finden, in deinem Herzen hat sie ihn doch schon oder?

  9. Schaps

    Ãœbrigens heißt die Katze eines Kumpels von mir “Cati” ^^

  10. Piet

    Also ich muss hier mal eine Lanze für meinen Kater JEFF brechen.. @admin: Mein Kater ist schon erstmal gar kein Problem ;-) eher extravagant und verflucht schlau.
    Das ganze Wegbleiben und nicht Fressen ist alles eine riesige Show für Cati, zwegs schlechtem Gewissen einredens, mehr Lecklerlis als sonst bekommen etc. und aus meiner Sicht fast Oskar reif :-) also THE OSKAR goes to.. na sehen wir mal.
    Denn wenn der Herr mit mir in Tinka allein im Haus ist, normalisiert sich das schon langsam, es wird weniger gefaucht und mehr beschnuppert. Denn Jeff geht es einfach mal UMs PRINZIP!!! Kennt ihr Arthur den schrulligen Schwiegervater von Doug aus der Serie King of Queens? Mein Kater hat wesentliche Charakterzüge dieses Mannes und auch Jeff ist der heimliche Star unserer kleinen Sitcom :mrgreen:
    Also Jeff lässt sich mitlerweile dazu herab, mit Tinka durch eine angelehnte Tür zu spielen, ich glaube das eigendliche Problem zwischen den beiden ist ein grundlegendes Missverständnis: Jeff der Schrecken der Vorgärten, Herrscher über die Fliederstraße und ein nicht minder größerer Macho als Hugh Hefner himself ist es gewohnt, wenn er sich prügelt und faucht, als Gewinner vom Platz zu gehen. Manchmal mit Schrammen, aber das gehört halt zum Schick eines Katerlebens dazu… ;-)
    Nun kommt diese halbe Wurst von Mietze.. IN SEIN HAUS.. ER FAUCHT, ER KNURRT, BÖSER BLICK–>KUSCH oder ich FRESS DICH AUF! Aber die Kleine ist dermaßen verschmust und zutraulich das sie anstatt wegzurennen auf ihn zugeht und das ganze Gehabe einfach nur cool findet.. Das ist als wenn ne Kiffrauchende Linke, nen Rechte Glatzkopf umarmen wuerde, nachdem der sie beschimpft haette.
    Nunja, ich denke irgendwann kracht es nochmal ordendlich zwischen den Beiden und dann ist die Sache geklaert. Bis dahin muss man Jeff halt ueber den Klee loben fuer sein Schauspielerisches Talent..

  11. JT

    Von mir bekommen Sie “beide” einen Oskar: Jeff als bester Hauptdarsteller, Tinka als beste Nachwuchskraft und Pit als bester Drehbuchautor und Cati selbstverständlich als beste Regiseurin

    Ich habe Tinka gestern kennengelernt und muss sagen macht euch auf etwas gefasst, dahinter können sich sogar meine beiden Stubentieger verstecken

    Viele unterhaltsame Schauspile wünsche ich euch….

  12. Mrs.li

    Hallo,
    bei uns bzw. Mir war das genauso . Sie brauchen Zeit.Das wichtigste
    ist gleich behandeln. Es würde dich doch auch belasten wenn irgentjemand
    jemand anderes Oder dich aussucht. Sie wollen nur ihren revier beschützen.
    Stell dr vor jemand schläft in deinen bett , isst dein lieblingsessen, benutzt deine
    zahnbürste etc. . Am besten rubbel sie Mit einem Tuch. Geruchaustausch.
    Wir haben sie räumlich aufgeteilt und einen festen gitter davor gestellt.
    Dann können sie sich beschnuppern und so. Bis Beide spielen wollen und sich
    dran gewöhnt haben. Das braucht zeit bei uns war das genauso alles das selber. :)

  13. Basti

    Ich habe leider das selbe Problem und ich brauche schnellstens Tipps

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