Daisy brachte den Winter nach Bernau

Nachdem Daisy am Freitagabend noch auf sich warten ließ, fallen seit Samstag kontinuierlich tausende kleine Schneeflocken in einer Geschwindigkeit vom Himmel, wie wir es den ganzen Dezember bisher nicht erlebt haben. Ein starker Wind, der in anderen Lagen ein Sturm ist, bringt den Menschen die weiße Pracht - nicht immer nur zum Rodelvergnügen. Mehr als 200 Flüge sind in Frankfurt/Main gestrichen worden und auch der Bahnverkehr kommt nach und nach in einigen Regionen fast zum Erliegen. Ich muss sagen, dass wir in Bernau ja noch recht gut dran sind, mit 22 cm Schneehöhe ist der heutige Höchststand erreicht. Wenn man bedenkt, was z.B. in Mecklenburg-Vorpommern passiert, dort reden wir nicht nur von massiven Schneefällen sondern von 2m hohen Schneemassen, und 122km/h Windstärke am Kap Arkona, so dass am morgigen Montag in allen Landkreisen sogar der Unterricht in Schulen ausfällt. Insgesamt spricht man in Berlin und Brandenburg von einem eher milden Verlauf, das vorhergesagte Chaos blieb aus und brachte eigentlich nur den “normalen” Winter, den wir in der Form schon lange nicht mehr hatten.

Katze im Schnee

“Kätzchen, wie hebst du Pfötchen auf,
Siehst so gar zu ängstlich drauf,
Sinkst in den Schnee bis zum Halse bald;
Nicht wahr, da geht sich’s gar zu kalt?
Besser wär’ es ja wohl getan,
Hättest du gute Stiefel an.”
Freilich an Stiefeln war sie nicht reich,
Half sich doch, wie sieh’s konnte, gleich,
Lief durch den Schnee in die Scheuer hinein,
Schüttelte, leckte die Pfötchen rein,
Hatte dann wieder gar frohen Lauf,
Stieg zu den höchsten Balken hinauf.

- Ein Gedicht von Wilhelm Hey, deutscher Pfarrer, Lied- und Fabeldichter -

Veröffentlicht von cati am Sunday, den 10. January 2010 um 19:39 Uhr in Actually.