Was kuck’ ich eigentlich ?
Einige Männer lesen auf dem Weg nach Hause und zur Arbeit. Wenige lesen Bücher, viele lesen Tageszeitungen und eine große Anzahl gleich welchen Alters, liest die Zeitungen mit ganz vielen Bildern drin. Wahrscheinlich wegen Susanne, der es auch im Winter draußen nicht zu kalt ist, mit Britta, die schon immer mal reiten lernen wollte, oder auch Sybille, die sowas sonst eigentlich nicht macht.
Schelm, wer Böses dabei denkt 
Als ich die heutige Heimreise antrat war es mir fast nicht möglich meine Zeitschrift zu lesen, da ich dummerweise auf der Sonnenseite der Bahn saß und diese sich hervorragend auf dem Glanzpapier spiegelte. Cool ist wer da eine Sonnenbrille dabei hat und die auch in der S-Bahn trägt, möglichst mit Gläsern in die man als Mitreisender nicht reinschauen kann, das macht die Sache ja erst richtig interessant.
Leider trage ich nie Sonnenbrillen in der Bahn und insofern war es mir nicht anders möglich, als immer wieder von der Zeitschrift aufzublicken, bevor es mir die Augen verblitzte. Neben mir laß ein junger Mann, der eine der bunten Zeitungen mehr anschaute als laß. Erst Spoch-rt. Blätterrauschen, umständliches herumgewedle mit dem Blatt und dann: Kontaktanzeigen. Allerdings nicht:
“Mobiler Er (45), Arzt sucht Dich für den Rest meines Lebens.”
Schön die Zeitung ausgebreitet, damits auch jeder sieht da sucht dann Mira den Mann für gewisse Stunden und auch Nancy würde ihn sicher sehr beeindrucken.
Was kuck ich eigentlich, sag ich mir selbst und überlege, ob er auch zu den Männern gehört, die poppen mit Doppel-B in der Mitte schreiben, wenn sie es schon nicht zu Hause haben.
Als er nach 10 Minuten, immerhin, ausgiebiger Lektüre umblättert, gehts gleich zur Sache: “Flirten auf der Fanmaile” , lautet die Schlagzeile.
Was kuck ich eigentlich immernoch ?