Rocky Horror Picture Show made in Berlin
Letzten Freitag saß ich in der Rettungsstelle der Charité Berlin. Nicht etwa weil mir das Stempelkissen auf den Zeh gefallen war, sondern ich war dort mit und wegen meiner Kollegin, welche, wie sich hinterher herausstellte, einen Hexenschuß erlitten hatte. Während wir knappe 2 Stunden im Warteraum saßen, gab es allerhand zu beobachten. Ich dachte erst die eine Dame wäre wegen einer chemischen Fehlmischung gekommen, vielleicht wegen verätzer Kopfhaut. Aber nee, es sollte so sein, sie hatte giftgrüne Haare und spiegelte irgendwie die Mischung Gothic-Punk wieder. Ihr Freund, eine Art alternativer Dschungelcowboy… man weiß es nicht, was er hatte. Sie saßen da, wie beim Arzt: mit dem neusten Harry Potter Band. Neben mir ein junger Mann, der ein Loch im Oberkopf hatte, auch sehr lecker Zumal ich nur hoffte, dass er nicht verblutete, aber nach meiner Diagnose sah es eher nach Platzwunde aus. Uns gegenüber saßen nach kurzer Zeit zwei Jungs mit Seefahrergepäck, marke: “Tropenkrankheit aus Hinterindonesien!”. Irgendwas hatte den einen Typen wohl in die Hand gebissen oder gestochen, die war jedenfalls enorm angeschwollen und knallrot. Auch so gar kein schöner Anblick. Irgendwann ist er eingeschlafen. Ein namenhafter Auslandskorrespondent der ARD saß auch in der Rettungsstelle. Was er hatte, wußten wir aber nicht. Vielleicht ne russische Erkältung - man weiß es nicht