Doppelkupplungsgetriebe

Inspiriert von dem älteren Artikel VW Golf Werbung beantworte ich heute mal die Frage, was eine Direct Shift Gearbox ist:

Direct-Shift Gearbox heißt zu Deutsch Direkt-Schalt-Getriebe (DSG) und ist eine Volkswagen-Marke für ein elektronisch gesteuertes automatisches Doppel­kupp­lungs­getriebe. Anders formuliert: es handelt sich beim DSG um ein Automatik­getriebe, welches über zwei Kupplungen die geraden und die ungeraden Gänge unabhängig von einander schalten kann. Wird die Kupplung der geraden Gänge gelöst, beginnt zeitgleich die der ungeraden zu greifen bzw. anders herum.

Wikipedia schreibt dazu:

Ein Doppelkupplungsgetriebe ist ein automatisiertes Schaltgetriebe, das mittels zweier Teilgetriebe einen vollautomatischen Gangwechsel ohne Zugkraftunterbrechung ermöglicht. Die Getriebesteuerung wählt die Gänge selbständig oder nach Fahrerwunsch (Schaltwippe/Hebel) im Rahmen der zugelassenen Drehzahlbereiche. Im Gegensatz zu Automatikgetrieben mit hydraulischem Drehmomentwandler erfolgt die Ãœbertragung des Moments über eine von zwei Kupplungen, die zwei Teilgetriebe mit dem Antrieb verbinden. Dieses Prinzip ermöglicht einen Gangwechsel ohne Zugkraftunterbrechung, indem gleichzeitig eine Kupplung schließt, während die andere öffnet. In der Großserie wurde das Doppelkupplungsgetriebe erstmals unter der Bezeichnung Direktschaltgetriebe (DSG, engl. Direct Shift Gearbox) von VW im Jahr 2003 eingeführt. […] Im Jahr 1939 meldete der französische Erfinder Adolphe Kégresse und 1940 der Darmstädter Professor Rudolf Franke erste Patente für eine Art Doppelkupplungsgetriebe an. Doch erst in den 1980er-Jahren wurde es von Porsche unter dem Namen PDK (Porsche Doppelkupplungsgetriebe) vorgestellt. Die ersten Studien zum PDK gingen auf das Jahr 1969 zurück, als der für Porsche tätige Ingenieur Imre Szodfridt das PDK anregte.

Um ehrlich zu sein: mich würde ja mal interessieren, ob das außer im Rennsport wirklich etwas bringt. Merkt man den Unterschied beim Schaltvorgang? Mein inzwischen 13,5 Jahre alter BMW E36 318 IS Automatic schaltet jedenfalls bereits dermaßen schnell und auch mit nur leicht spürbarem Ruckeln beim Wechsel des Fahrstils, so dass ich persönlich kaum einen Vorteil vom DSG im Alltagseinsatz erwarten würde. Seit dem sind viele Jahre vergangen, in denen auch die normalen Automatikgetriebe weiteren Feinschliff erhalten haben. Selbst bei BMW, wo man deutlich mehr sportliche Leistung erwarten kann, als bei VW, findet sich ein Doppelkupplungsgetriebe erst seit 2008 im M3 und ab 2009 im 335i. Das klingt für mich, als ob man das nur Leuten mit zu viel Geld andrehen würde - eben weil es eigentlich nicht wirklich viel bringt oder?

2 Reaktionen zu “Doppelkupplungsgetriebe”

  1. Schaps

    Es bedeutet minimale Kraftersparnis, aber das spielt da ja eh keine Rolle mehr, so schnell wie solche Autos dann im Endeffekt gefahren werden ^^
    Ansonsten merkt man halt kaum einen Ãœbergang zwischen den Gängen. Aber das hast du ja auch bereits gesagt…

  2. admin

    Den kaum spürbaren Übergang zwischen den Gängen hatte ich bereits meinem uralten BMW E36 zugestanden ;) Auch wenn das mit dem Doppelkupplungsgetriebe noch etwas effektiver sein mag, als mit den aktuellsten normalen Automatikschaltungen, so vermute ich mal, dass der Vorteil mehr oder weniger komplett wieder dadurch aufgefressen wird, dass die doppelte Auslegung einiger Teile dieses DKG mehr Volumen benötigt und natürlich wohl auch mehr Gewicht mit sich bringt. Mehr Gewicht bedeutet automatisch aber auch wieder, dass der Spritverbrauch steigt. Das dürfte wie bei vielen anderen Entwicklungen der letzten Jahre im Automobilbau sein: irgendwas neues wird eingeführt, was effektiver läuft und evtl. etwas Sprit spart. Durch das Mehrgewicht wird dieser Vorteil wieder fast komplett kompensiert - der Vorteil ist also nur noch marginal. Dafür ist aber mehr Technik im Auto und mehr Technik lässt sich immer gut verkaufen. Obendrein kann auch noch mehr kaputt gehen - gut für die Ersatzteilproduktion :D

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