Die Welt zu Gast bei Freunden ;-)

Es ist erstaunlich wieviele Leute einem an einem Montagabend gegen 18 Uhr in der S-Bahn noch begegnen und Richtung Bernau fahren. Man, bzw. ich denke ja immer: “Montags fährt doch kein Mensch so spät nach der Arbeit erst nach Hause”. Weit gefehlt. Sonst war so etwas signifikant für einen langen Dienstag oder einen langen Donnerstag. Die Zeiten ändern sich, wer arbeitet tut dies heutzutage auch an einem Monatg ganz schön lange. Aber da geht es Einem gleich viel besser, wenn man sieht: “Hey, da hat noch jemand gerade erst Feierabend gemacht.” Stärkt wieder ein wenig das Wir-Gefühl, so wie zur Fußball-WM, nur ohne Fähnchen.

Äußert nervig werden solche Heimreisen dann wenn man im und rund ums Regierungsviertel arbeitet und einfach nur die Straße überqueren will. Wegen ( ich glaube ) israelischem Staatsbesuch positionieren sich soviele Polizisten wie Berlin zu bieten hat. Der Bundesgrenzschutz bildet eine schöne grüne Sicherheitskette vorm Adlon, blockiert einen Ampelübergang, mal wieder - frei nach Kaya Janar-: “Du kummst hier net durch erst wenn ich’s Dir sag…” 

Ob man wegen diesen 2 Minuten seine S-Bahn verpaßt oder nicht, ist erstmal zweitens. Drittens ist, das der Staatsgast aus dem abgedunkelten VIP Combi ins Adlon geschleust werden muß, das ganze Prozedere möglichst ohne Zuschauer . Und es wird und wird nicht grüner, und dann wird die Straße auch erst überquert, wenn BGS gestattet.

Das kann Einen schonmal wertvolle Minuten kosten, während man so an einem sonst passierfähigen Ampelübergang steht. Aber was reg ich mich eigentlich auf: die Welt zu Gast bei Freunden, dachte ich mir, da sollte man wegen einer verpaßten Bahn doch mal nicht so zimperlich sein . Guten Abend.

Veröffentlicht von cati am Monday, den 28. August 2006 um 20:34 Uhr in Aus besonderem Anlaß.