Google Trust Rank - Die Bedeutung
Unter Trust Rank versteht man, ob Google einer Seite vertraut (trust=vertrauen) und in welchem Umfang. Den meisten Betreibern von Webseiten ist der Google-Pagerank bekannt. Weitere Faktoren kennen in der Regel nur die Leute, die sich intensiv mit der Materie der Suchmaschinenoptimierung befassen. Zu diesen weiteren Faktoren gehören nach außen kaum sichtbare Dinge, die intern in der Platzierung von Suchergebnissen sowie auch allgemein im Datenbestand des Google-Index eine Rolle spielen. Bekannt sind hierbei u.a. der sogenannte Bad Rank, der Trust Rank und die auf letzterem basierenden Trusted Links. Niemand außer den Entwicklern selbst kennt die genaue Funktionsweise und die dahinter stehenden Formeln. Auch weiß niemand genau, ob und ab wann eine Seite als vertrauenswürdig eingestuft wird und was es dabei für Abstufungen gibt. Es wird auch darüber spekuliert, dass einige dieser Seiten manuell im Datenbestand markiert werden - zweifelsfrei ist dies aber kaum für alle Seiten möglich. Bekannt ist, dass der größte manuell und (größtenteils) unabhängig erstellte Webkatalog DMOZ sowie die meisten Universitätsseiten (sogenannte edu-Seiten) einen Vertrauens-Bonus besitzen, den sie mit einem Link auf eine andere Seite automatisch in gewissem Umfang weitergeben. Der Trust Rank ist mit anderen Worten analog zum Page Rank vererbbar.
Trusted Links
Es wird weiterhin oft behauptet, dass Links auf starke und vertrauenswürdige Webseiten dem Umfeld dieses Links (also dem jeweiligen Dokument) einen gewissen Bonus bescheren. Auch hierbei ist wenig genaues bekannt, viele versuchen mit Hilfe von Links auf Google (die .de hat einen PR8, die .com den PR10) den Wert ihrer Seiten aufzubessern. Ich persönlich bezweifle, dass dies wirklich immer etwas bringt, da natürlich auch Google weiß, dass dies einer der Gründe ist, weshalb vor allem minderwertige Seiten gerne Links zu solchen Autoritäten in ihre Seiten integrieren. Dennoch gilt es als allgemein anerkannt, dass Links auf Trusted Sites einen kleinen Bonus bescheren. Mir ist eher zufällig hierfür gestern sogar ein Beweis zwischen die Finger geraten.
Bereits seit einigen Monaten besitze ich ein Artikelverzeichnis, für welches mir bisher die Zeit fehlte, endlich mal das Layout anzupassen und die Seite umfangreich zu bewerben. Das bisherige Layout erinnert noch zu stark an das Original-CMS (Content-Management-System), welches sich hinter der Seite verbirgt. Der Name dieses Artikelverzeichnisses ist bezeichnender Weise Informations Quelle. Bisher zeigt exakt ein mittelmäßiger Link (PR3) auf diese Seite. Schon sehr lange hält Google im (sichtbaren) Index nur Seiten, die über mindestens einen eingehenden Link verfügen. Seit etwa einem Monat werden von Seiten, die nur einen nicht extrem starken eingehenden Link besitzen, nur noch die Startseiten geführt, selbst bei Seiten, die mehrere eingehende Links besitzen, kann dieser Effekt auftreten. Hintergrund ist die Bekämpfung des Spams und anderer Problemfälle. Blocati bekam dies neben anderen Faktoren vor ca. einem Monat auch zu spüren (siehe Beitrag Kurze Artikel und Suchmaschinen Problem #2) - hier war der Grund, dass Catis Weblog zu dem Zeitpunkt auch nur wenige Katalog-Einträge (+ temporäre Links von Pingdiensten) besaß und diese noch weniger wert sind, als ein mittelmäßiger PR3-Link. Ebenso geschah diese Indexbereinigung auch bei der Informations Quelle. Die bisher dort abgelegten Artikel (2 Stück) und sonstige Unterseiten existieren unverändert wie gesagt bereits seit mehreren Monaten und es war längere Zeit lediglich die Startseite im Google-Index. Einer der Artikel ist jedoch neuerdings ebenfalls im Google-Index und dafür kann meiner Meinung nach nur der Trust Rank der dort integrierten Links verantwortlich sein. Der besagte Artikel besitzt 2 ausgehende Links zu einer Domain, die scheinbar in gewissem Umfang als “Trusted” eingestuft wird. Der andere ebenso umfangreiche und hochwertige Artikel besitzt keine ausgehenden Links und wird vom Google-Site-Search nicht ausgegeben. Ich habe das mal als Screenshot festgehalten - durch den hier eingebauten Link zur Informations-Quelle könnte sich das ganze nämlich recht zügig ändern
Warum nur einseitige Betrachtung in Bezug auf Google?
Google und die auf Google-Ergebnissen basierenden Suchmaschinen (z.B. AOL) besitzen laut aktueller Statistiken in Deutschland einen Marktanteil von etwas über 90%. Da für viele der anderen noch nennenswerten Suchmaschinen eine Optimierung noch immer hervorragend über Link-Spamm klappt, orientieren sich die meisten in Deutschland im Internet-Bereich tätigen Leute (fast) ausschließlich an Google und den für Google wichtigen Eigenschaften von Seiten. Damit stehen gut (=größtenteils sauber) optimierte Seiten zwar bei Google weit oben, bei den anderen Suchmaschinen jedoch nicht unbedingt. Dort tauchen oben oft nur mittelmäßige Seiten neben den wahren Monstern des Internet-Business auf. Dies ist auch der Grund, weshalb der vor allem von Google bekannte Trust Rank immer wieder im Gespräch ist - aber eben nur im Zusammenhang mit Google.
Am 18. September 2007 um 09:53 Uhr
Sehr informativer Artikel, welcher endlich mal ein bissel Licht in meine Schattenwelt der Suchmaschienenoptimierung bringt.
Am 10. April 2008 um 18:00 Uhr
Hallo,
der Artikel ist wirklich sehr schön!
In meinen Augen setzt Google mehr und mehr auf den Trust-Faktor einer Seite. Dadurch haben es insbesondere kleinere Seiten schwer, noch Besucher über Suchmaschinen zu bekommen.
Ein schönes Beispiel ist immer wieder Wikipedia.
Liebe Grüße,
Constantin
Am 11. April 2008 um 03:17 Uhr
Freut mich, wenn die Erklärung weitergeholfen hat
Gerade innerhalb der letzten zwei Jahre hat Google so einige neue unangenehme Kniffe gelernt, die es Neueinsteigern wirklich sehr schwer machen. Linkkauf ist nicht nur teuer, sondern auch riskant. Webkatolge bringen schon lange fast nichts mehr und auch die meisten Artikelverzeichnisse taugen kaum noch zur Steigerung des Rankings. Letzteres ist auch der Grund, weshalb mein oben erwähntes angefangenes Verzeichnis bis heute nicht aufpoliert wurde - es lohnt sich für mich irgendwie nicht mehr - dazu müßte ich viel viel mehr aktiven Linktausch betreiben und nicht nur mal alle 2-3 Monate irgendwo eine einzelne Anfrage starten Tja und wenn die guten alten Standardkonzepte für die ersten Besucher nicht mehr greifen, dann wird es für Einsteiger besonders schwer, weil diese auch keine getauschten Links bekommen werden und weil man mit nur wenigen (hundert) Besuchern am Tag auch nur ganz selten mal einen freiwillig gesetzten Link von irgendwo bekommt, kommt man halt nicht wirklich vorwärts.
Das ist bei Wikipedia eine ganz andere Welt. Die sind millionenfach verlinkt, geben aber selbst wegen des früher zu starken Spamens nur noch nofollow-Links heraus. Damit ist die Wikipedia genau genommen ein Linkgrab - viele Wege führen hin, kein relevanter heraus. Auch viele andere große Seiten geben nur äußerst selten Links nach außen hin ab und so konzentriert sich immer mehr Linkkraft auf immer weniger Seiten und gleichzeitig werden dadurch die kleinen Webmaster immer weiter ins Abseits geschoben. Das ist nicht schön, aber welche Alternativen gibt es?
Yahoo z.B. ist auch nicht viel besser: benutz da mal aus Spaß die Bildersuche. Gute 50% der Topergebnisse bei der Yahoo-Bildersuche stammen vom Tochterportal Flickr. Bleibt als große Alternative noch MSN/Live - naja, ich sag mal nichts dazu. Irgendwie kann man es drehen und wenden wie man will, derzeit führt nichts an Google vorbei …
Am 26. July 2008 um 22:43 Uhr
Hallo, wie ist das eigentlich bei nofollow-Links und Links mit Weiterleitung (301, 302)? Geben die auch Trust? Ich bin bisher immer so verfahren, dass ich diesem nofollow-/dofollow-Wahn keine besondere Bedeutung beimesse. Ich würde zwar einen dofollow-Link immer bevorzugen, wenn man mich vor die Wahl stellen würde. Ich achte ansonsten aber auch nicht besonders darauf, da ich denke, dass jeder Link etwas bringt. Auch nofollow-Links könnten doch ein Indiz für eine vertrauensvolle Seite sein, oder?
Am 30. July 2008 um 04:54 Uhr
Hallo Dirk! Bei Weiterleitungen wird auch die gesamte Linkpower weitergegeben. Aber verwechsel Weiterleitungen nicht mit den cgi-Links und ähnlichem, die vererben nämlich nichts. nofollow-Links sollten theoretisch auch keinerlei Linkkraft weitergeben. Dennoch werden diese Links von Yahoo als Backlinks angegeben und Google verfolgt die Links, wertet sie aber angeblich nicht. Ob dem wirklich so ist oder die nicht doch ein klitzekleines bisschen gewertet werden: das weiß nur Tante Google selbst Auf jeden Fall können auch nofollow-Links noch echte Besucher bringen. Ein paar weitere Infos dazu findest Du übrigens auch hier im Blog in dem etwas älteren Beitrag WordPress - nofollow aus bestimmten Kommentaren entfernen
Am 19. November 2008 um 14:22 Uhr
Ein wirklich informativer Artikel. Da werde ich mal ein paar Dinge ausprobieren. Das ausgehende Links auf Trusted Sites was bringen, war mir doch ziemlich neu.
Am 15. January 2009 um 10:57 Uhr
Ich habe schon mal wo anders von dem nutzen von ausgehenden Links gehört und habe dies auch getestet. Allerdings konnte ich keine Veränderung feststellen.
Da Google aber sehr viel Wert darauf legt, dass eine Website für die User Nutzen bringt.
Kann ich mir vorstellen, dass dies früher oder später durchaus in den google Formeln auftaucht.
Am 29. April 2009 um 19:54 Uhr
Echt klasse Artikel. Das gibt auf jeden Fall sehr viel Arbeit für die SEOs dieser Welt.
Am 16. May 2009 um 15:02 Uhr
Ein wirklich sehr interessanter Artikel. Dass ausgehende Links auf Trust-Seiten etwas bringen sollen, ist mir neu - ich werde es auf jeden Fall ausprobieren. Ich glaube auch, dass der Trust-Faktor immer mehr an Gewicht gewinnt.
Am 9. July 2009 um 17:51 Uhr
Danke!
Habe mich schon immer gefragt wieso [entfernt] Links zu Google und DMOZ auf die Hauptseite gesetzt hat.
Edit bei Admin:
Den unseriösen Werbelink habe ich wie so oft entfernt. Aber ich gehe trotzdem mal auf Dein Thema ein: Links auf die ganzen großen Seiten bringen (so gut wie?) nichts. Beim DMOZ könnte der Deeplink auf relevante Kategorieseiten die Kategorisierung der eigenen Seite evtl. etwas begünstigen, aber ansonsten sollte doch wohl klar sein, dass auch Google selbst den Effekt kennt und dem theoretisch denkbaren Missbrauch durch Verwendung unsinniger Links auf extrem hoch gerankte Seiten entgegenwirkt. Interessanter sind da eher Links auf gute, alte und vor allem themenrelevante Webseiten, die Google zum jeweiligen Thema auch selbst langfristig sehr hoch einstuft. Nur wer will unter Beachtung der eigenen Platzierung schon seine Konkurrenz verlinken? Eine Möglichkeit bei der Wahl solcher Links wäre z.B., auf den Plätzen 10-30 nach guten Seiten zu gucken, die einen brauchbaren Trustrank haben könnten.
Am 11. July 2009 um 09:18 Uhr
Wer die Idee vom Trustrank weiterspinnt - letztens gab es ja mal eine Übersicht, dass der Trustrank am Ranking 25% Einfluss haben soll - der merkt, dass man hier doch einiges an Zeit investieren sollte. Gelingt es den Trust einer Seite zu erhöhen, dann werden alle anderen Optimierungsmaßnahmen sehr viel besser und einfacher angenommen.
Am 27. April 2010 um 22:27 Uhr
Mag sein dass er mal zu 25% in die Berechnung ging, aber man stellt doch jedesmal fest, dass der Pagerank bei minderwertigen Seiten oft ändert. Ich bin dennoch fest davon überzeugt, dass die Gewichtung der schätzungsweise 500 Faktoren, die in den Pagerank-Algorhythmus miteinfliessen, von Update zu Update eine mehr oder weniger hohe Gewichtung erhält. Fakt ist, je mehr themenrelevante, qualitative eingehende Links eine Webseite besitzt, desto höher ist die Gewichtung.
@Admin, schöner Artikel!
Am 1. January 2011 um 15:40 Uhr
Ich denke, dass das Ganze eine Versuch von Google ist die MFA Seiten ein wenig zu reduzieren und den Usern wieder ein Mehrwert der Texte zu schaffen.