1. Urlaubstag 18.12: Montag früh beim Gynäkologen…
Es hätte auch mit Sicherheit in einer anderen Praxis passieren können. Aber wahrscheinlich sind Gynäkologische Arztpraxen prädestiniert für solche Gespräche. Erstmal kam ich ohne Termin, was der Sprechstundenhilfe um 8 Uhr 10 eine krauselige Stirn machte: “Dauert aber ne Weile!” Ich: “Soll ich später wiederkommen?” Sie: “Nee, dann gehts och nicht schneller.” Tschuldigung, ich hab mir das nicht ausgesucht. Ich habe Urlaub und sonst nie Zeit, warum dann also nicht heute. Im Wartezimmer angekommen ( es war noch genau ein Platz frei), zwei ältere Damen, am Tratschen über ihren Hausmeister. In einer Mittelgroßen Stadt freut man sich schon, wenn man beim Gynäkologen niemanden trifft, den man kennt. “Und? Warum bist du hier?” sind Fragen, die Frau nicht braucht. Schon, weil das Wartezimmer so klein ist und alle anderen Frauen problemlos, selbst beim Flüstern noch zuhören können. Leider wußte ich so auch um die Probleme meine älteren Nachbarin, die gerade dabei war, das ihrer Tochter zu erzählen. Ich nahm mir den Eulenspiegel und dachte: “Dinge, die die Welt nicht braucht.” So erfuhr ich unter anderem, das man mal bei den Stadtwerken anrufen müßte, weil das Wasser so ungleichmäßig warm und kalt aus der Dusche kommt. Verdammt, es klingelte in meinem Kopf, das ist mir heute morgen auch aufgefallen . Ob wir zusammen in einer Straße wohnen? Ich hätte ja fragen können. Ein gutes Gefühl zu wissen, das Andere sich um das Problem mit dem Wasser kümmern.