Die kritische Beobachtung - “Cyndi Wagner” aus Bernau

hochhäuser in marzahn mit tollem SpielplatzNachdenklich schiebe ich meinen Einkaufwagen durch den blau-gelben Supermarkt am Rande der Stadt… Meine Augen folgen den roten “Preisknaller” Schildern und versinken in den bunten Farben der Tetra Packs, Dosen und Schächtelchen. Viel war noch nicht los, in Brandenburg schläft man dieser Tage bei diesem Wetter gern mal länger, da der Bevölkerungsdurchschnitt dieser Stadt mir scheinbar bei älteren Herrschaften liegt, fahren die heute schonmal wegen der Witterungsbedingungen nicht einkaufen. Mein Korb kommt am “Cerealien” Regal zum Stehen. Prüfend schaue ich mir die bunten Kartons an und kann mich wie immer nicht entscheiden. Es ist still um mich herum, eine Minute lang. Dann geht die Supermarkttür auf. Im Hintergrund brüllt es plötzlich in gewohnter Berliner Schnauze und obendrein auf schöne Berlin-Hohenschönhauserische Art: ” Jäääniiii - mahaan, bleib doch ma hier eyh!”

Gestört in meiner Entscheidungsfreudigkeit gegenüber den Cerealien drehe ich mich um, und möchte plötzlich nur noch eins: Weglaufen. “Es gibt Dich also doch, wahrhaftig!” - war mein erster Gedanke und ich wendete mich mit abwertendem Blick ab. Cyndi Wagner aus Bernau also. Diese Person verkörperte alles, was man laut der Erfindung von Kurt Krömer eine “Cyndi Wagner” nennen kann. Cyndi aus Bernau war ein richtiges Vollweib. Mit allen Wassern gewaschen, scharfer Blick und forscher Schritt. Unbequem saß die übergroße Cordhose sicherlich nicht und auch der rosa Cordmantel paßte perfekt zum Hohenschönhausen-Design des 27. Februars 2007. Ihre original Haarfarbe muß wohl schwarz gewesen sein, deutlich zu erkennen, die zwei aufgesteckten roten Haarteile. Angewiedert von diesem mehr als grottigen Anblick schob ich weiter vor zur Gemüseabteilung. Hinter mir sollte Jäääniii sich Cornflakes aussuchen, wozu sie genau 1 Minute Zeit hatte, dann übernahm nämlich Mutti das Kommando, weil Jääniii es einfach nicht auf die Reihe bekam.

Papa mit der Londsdale Jacke entsprach ebenso dem Klischee wie es im (Hartz4-Gesetz-) Buch steht. Kommentarlos und ohne jeglichen Widerstand folgte er seiner Frau und seinem Kind und sprach nicht ein Wort. Hat er sich wahrscheinlich nicht getraut, weil Mutti ihm vermutlich gleich eins übergebraten hätte, mit der nächst besten Chipstüte.

3 Reaktionen zu “Die kritische Beobachtung - “Cyndi Wagner” aus Bernau”

  1. prinzzess

    is das die, die im tv auftritt? mit der alzheimer-bulimie?

  2. cati

    Richtig :twisted:

  3. Piet

    Nunja Cati war wohl lange nicht in Berlin Mahrzahn^^

    Ich finde die Beschreibung ja noch harmlos.Aber welcher Supermarkt ist Blau-Gelb..??
    Tippe auf Edeka.Wenn Hartz 4 aber da einkaufen kann ist die Beihilfe von Vater Staat wohl noch zu gut :P

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