Und Morgen früh, erzähl ich Dir Geschichte vom frühen Aufstehen. Ein Katzenjammer.
Meine letzte Nacht gestaltete sich relativ ereignisreich. Ich bin viel zu spät eingeschlafen, zumindest hat es sich wie einschlafen angefühlt, was ich aber nicht konnte: WEIL meine polnischen Untermieter zum wiederholten(!) Male, sprich gestern und vorgestern mit Vorliebe Grundsatzdiskussionen in ihrer verdammten Küche führen müßen. Sie rauchen natürlich ihr preiswert geshopptes Kraut aus Polen und haben dabei das Küchenfenster offen, damit sie in ihrer Muffbude nicht ersticken, wenn ich da manchmal vorbei gehe, fragt meine Nase jedesmal, ob man die nochmal umtauschen kann. Jedenfalls liegt das besagte Küchenfenster schräg unter meinem Schlafzimmerfenster, welches ich des Nachts gern offen halte. Ist halt laut, weil es schallt hier auch so wunderbar, und noch dazu viel besser, wenn das Städtchen ruhig liegt. Da gibts dann dieses Gelaber, was penetranter Weise gern auch erst um 22 Uhr beginnt, nach Hinten Open End natürlich. Mein Open End war gestern 0 Uhr 30, als ich, immer noch das Gefühl habend, noch niemals geschlafen zu haben, schlaftrunken in die Küche wankte, um mir ein geeignetes Küchengerät aus meinem Equipment auszuwählen. Am besten wäre Kreissäge oder Axt. Fleischwolf? Cati, die Axtmörderin, die ihren besoffenen Untermieter erst erschlug und dann durch den Fleischwolf drehte Bewaffnet mit einem hölzernen Kochlöffel, verschlug es mich in die Nähe meiner Heizung, wie schon die Nacht davor. Erst klopfte ich nur kurz und eigentlich viel zu leise, wie mir dann auffiel. Und dann hab ich mal zu geschlagen . Wahrscheinlich haben sie es nicht gehört, weil es passierte nichts. Fluchend flitzte ich zurück ins Bett. Ich bin auch irgendwann eingeschlafen, wäre da nicht noch dieses Jammern gewesen. Gefühlt hab ich mich, als hätte ich grad mal ne Stunde geschlafen, als ich von dem besagten, stätigen Jammern wach wurde. Blick auf die Uhr: 3 Uhr. Nur noch 2 einhalb Stunden. Ich realisierte was da jammerte, mußte wohl Katzengejammer sein. Gähn, na dann…. ich pilgerte zum Fenster, griff den Riegel und stellte mit entsetzen fest: Fenster war zu. Na fein, dachte ich mir, dann sitzt das Tier vielleicht irgendwo im Hausflur. Ich muß irgendwann wieder eingeschlafen sein . Als um Fünf Uhr mein Wecker klingelte, dachte ich, ich müsse sterben.
Im Zuge dessen habe ich mir vorgenommen, meinen Untermieter über sein Verhalten zu informieren, das er seine polnischen Parties nach 22 Uhr geflissentlich n bißchen leiser feiern könnte. Und außerdem haben wir Montag. Spontan setzte ich folgendes hübsches Schreiben auf:
Sehr geehrter Herr XYZ,
sollten Ihre nächtlichen Diskussionen nach 22 Uhr nicht leiser werden und Sie trotz meines Klopfens nicht reagieren, verständige ich ab heute die Wohnungsbaugesellschaft. Ich bin Vollzeit berufstätig und würde gern mehr als 5 Stunden durchschlafen. Ich hoffe Sie verstehen das, so geht’s meiner Meinung nach nicht weiter. Viele Grüße.
Fand ich noch ganz nett. Dafür, das es mit denen eigentlich ständig mal Theater gibt.
Ich komme nach Hause und finde mein Blatt geknifft im Briefkasten vor:
Sehr geehrte Frau Werth,
Wir waren fast drei Wochen im Urlaub (Und nu?). Sonntag abend war ich wieder zu hause. (ich sags ja: sagenhaft! Interessiert aber keinen ). Falls sie Alpträume haben und das Klopfen nicht aufhört, gehe ich zur Wohnungsbaugesellschaft. Viele Grüße.
Interessante Aussage, denke ich mir da. Isch hab Händy, isch aienfach aufzeichnen, Deine lauten Diskussionen. Man echt, manche Leute merken es halt nicht. Und wie würde der Liebste sagen: “Dafür geh ich in die Universität und sie sitzt an der Kasse!” Paßt nicht ganz in den Kontext, aber ich denke, man versteht was ich ausdrücken wollte.
Am 1. August 2007 um 01:14 Uhr
Letzteren Spruch hast du auch schon mal irgendwo bei mir hinterlassen *fg*
Und Katzen, ich sag’ ja, Katzen - überall!
Am 1. August 2007 um 01:16 Uhr
Kleiner Zusatz: Ich bin heute gegen 12:30 aufgestanden, nach etwa *rechne* zehn Stunden Schlaf.
Bevor jetzt von dir erschlagen zu werden: Wirklich gut waren sie nicht (wie schon die Tage zuvor) und ich heiße es selbst nicht gut. Aber hey, “dafür geh’ ich in die Universität”