Heftiges Unwetter über Berlin und Brandenburg

Gestern war in einigen Teilen unserer Hauptstadt und im Land Brandenburg im wahrsten Sinne des Wortes “Land unter” angesagt. Allerdings waren die Ausmaße des Unwetters regional sehr unterschiedlich. So begann das sich bereits von weitem ankündigende Gewitter bei uns auf dem Grundstück im Blumenhag in Bernau mit heftigem Hagel. Etwa 2-3min lang kamen Hagelkörner mit im Schnitt 1-1.5cm Durchmesser (einzelne hatten bis zu 2cm Durchmesser) herunter. Etwa 700m weiter war hingegen keinerlei Hagel zu sehen. Innerhalb von nur 15min kamen in Bernau 17 Liter (17mm) Wasser herunter, was an zahlreichen tief gelegenen Stellen, wie Straßenunterführungen etc., zu großen tiefen Pfützen führte.

In Berlin verteilten sich an den besonders betroffenen Gebieten die Regenfälle zwar auf etwa 1h, dafür fielen allerdings in Berlin-Wilmersdorf und Tegel sogar bis zu 18l Wasser je Quadratmeter. Durch die starke Bodenversiegelung der Hauptstadt bedingt und die für solche Wassermassen unzureichende Kanalisation, mußte die Feuerwehr zu zahlreichen Einsätzen ausrücken, weil z.B Keller vollgelaufen waren. Auf der Willmersdorfer Str. stand das Wasser stellenweise kniehoch, in einigen anderen Straßen der Umgebung teilweise bis zu 1/2 Meter über der Fahrbahn. Besonders stark betroffen war u.a. die Bundesallee. Dort liefen die Wassermassen wasserfallartig in die U-Bahnhöfe Güntzelstraße und Spichernstraße hinein, so dass diese U-Bahnhöfe ebenso wie der nicht weit entfernte Bahnhof Augsburger Straße gesperrt werden mußten.

Die Gesamtlage war so heftig, dass die Berufsfeuerwehr den Ausnahmezustand ausrief und Verstärkung durch die freiwiligen Feuerwehren anfordern mußte. In Tegel mußte wegen der Wassrmassen auf den Start-/Landebahnen für 30min der Flugverkehr eingestellt werden. Hingegen regnete es in einigen Bereichen Berlins (wie z.B. Dahlem mit 0.1l) so gut wie gar nicht. Auch der Südosten der Bundesrepublik hatte nichts von diesem Unwetter zu sehen bekommen - dort ist schon so lange kein (nennenswerter) Regen mehr gefallen, dass Oder und Neiße extrem wenig Wasser führen und mehrere Schiffe auf Grund liegen.

Auf dem oberen Bild sieht man einen kleinen Bach, der sich vor unserem Haus aufgetan hat - gespeist von Teilen des Dachwassers (ein Teil ging in die Regenwassergewinnungsanlage bzw. über die anderen Fallrohre runter) und ca. 20-30m² unversiegeltem(!) Boden. Auf dem Bild sind auch noch einige der letzten Hagelkörner zu sehen. Der zuvor eisbedeckte Boden war bei den sommerlichen Temperaturen binnen kürzester Zeit getaut, so dass ich mit der Kamera einen Tick zu spät kam Auf dem unteren Bild sieht man, wie dieser kleine Bach hinter das Haus weitergeht - auch die aus dem dortigen Fallrohr kommenden Wassermengen sind recht beeindruckend …

Veröffentlicht von admin am Wednesday, den 8. August 2007 um 20:35 Uhr in Actually.