Deutschland macht das Licht aus und Google hilft
Na, heute schon gegoogelt? 
Ja genau, die Google-Startseite hat plötzlich die aus den Computer- und Internetanfängen bekannte und geliebte Farbgebung: weiße Schrift auf schwarzem Hintergrund. Nun, man ist ja von dort so einiges an Bildchen zu besonderen Anlässen gewohnt, aber der schwarze Hintergrund war auch mir neu. Folgt man 
dem “Licht aus!”-Link, so erhält man ein paar Hintergrundinformationen dazu, ein Auszug: Am heutigen Samstag, den 8. Dezember 2007, fordert “Licht aus! Für unser Klima” die ganze Nation auf, von 20:00 bis 20.05 Uhr für fünf Minuten das Licht auszuschalten. … Google beteiligt sich gemeinsam mit BILD, BUND, Greenpeace, WWF und ProSieben an einer Aktion, die als eine Art Symbol für den derzeit stattfindenden Weltklimagipfels auf Bali gedacht ist. Google hat dieses Jahr schon in verschiedenen anderen Projekten deren großes Interesse an Energieeinsparung/-effizienz, regenerativer Energie udn anderen schönen Dingen bewiesen. Davon abgesehen, dass sich die Google-Gründer ihre Hobbies und Interessen gerne auch mal was kosten lassen, gilt das Google-Netzwerk als größte Serveransammlung der Welt - vom Stromverbrauch ist nichts genaues bekannt, aber er dürfte gigantisch sein. Dies ist einer der Gründe, weshalb Google kürzlich erst wieder in eine Firma investierte, die sich mit erneuerbaren Energien beschäftigt …
An sich ganz nett die Idee, aber ob die wirklich gut ist, bezweifle ich ehrlich gesagt. Selbst wenn nur ein kleiner Teil der deutschen Bevölkerung heute Abend kurzzeitig das Licht abschaltet, so dürfte das trotzdem locker in den Bereich von über 100 MW gehen. Ich würde vermuten, dass es eher ein vielfaches davon werden dürfte. Eine solche Stromschwankung ist für die Netzbetreiber, selbst wenn sie sich bereits darauf einstellen können, keine alltägliche Angelegenheit und könnte größere Schäden verursachen. Ich werde in der Zeit (also deutlich davor/danach) dann mal meine Rechner runterfahren, sämtliche Schalter auch der anderen Gerätschaften umlegen bzw. ziehen und so meine Elektronik vor üblen Spannungsschwankungen schützen. Auch’ne Art, sich unfreiwillig am “Licht aus!”-Projekt zu beteiligen 
Veröffentlicht von admin am Saturday, den 8. December 2007 um 05:49 Uhr in Actually, IT (Technik und Internet).
Am 8. December 2007 um 07:31 Uhr
Die Aktion Licht aus, wurde schon in vielen Länder durchgeführt, selbst in der USA wo das Stromnetz richtig marode ist.
Daher glaube ich nicht das es zu einem Stromausfall kommen wird, zudem sind die ja noch gewarnt worden.
Am 8. December 2007 um 21:58 Uhr
Offensichtlich ist das ganze gut gegangen, aber Warnung hin oder her: es gibt für die Stromnetzbetreiber keine wirklich effizienten Möglichkeiten, auf extrem starke kurzfristige Schwankungen reagieren zu können. Für 5min lohnt sich die Abschaltung von Kraftwerken nicht (ok, Windkraftwerke und Wasserkraftwerke könnte man wohl mal kurz abklemmen), aber Kohlekraftwerke und Kernkraftwerke müssen mit Sicherheit unverändert weiterlaufen. Bei derartigen Kraftwerken lohnt sich das drosseln oder komplette Herunterfahren nicht mal bei stundenlangen “Stromsparphasen”. Insofern ist der wirkliche Nutzen noch kleiner, als ohnehin schon. Auch sollte man bedenken, dass wir erst vor etwa einem Jahr einen großen Stromausfall im westlichen Bundesgebiet und auch einigen anderen europäischen Ländern hatten, nachdem hier in Deutschland eine dicke Leitung mal vorübergehend abgeschaltet werden mußte und das war eine sauber geplante Aktion, die trotzdem in die Hose ging
Ich hatte für die “Licht aus!”-Aktion die Wahrscheinlichkeit für einen Stromausfall auch nicht für sehr hch eingestuft, das Hauptproblem sind die damit verbundenen Strom- und Spannungsschwankungen, die zu eier Verkürzung der Lebenserwartung elektronischer Geräte führen.
Edit: hab mich grad noch mal ein bißchen umgesehen und dabei festgestellt, dass auch die großen Energiekonzerne und Experten auf dem Gebiet die Aktion als bedenklich eingestuft hatten. Außerdem gibt es eine weitaus sinnvollere Aktion namens “Licht an! Aber richtig”, die langfristig bedeutend mehr bewegen könnte. Energiesparlampen haben ein bedeutend größeres Potential und deren Anschaffung lohnt sich im doppelten Sinne: weit höhere Lebensdauer, die die Mehrkosten kompensiert und bedeutend weniger Stromverbrauch. Allerdings lassen sich Energiesparlampen nicht überall verwenden. In manche Lampen passen auf Grund der Größe keine Energiesparlampen rein, teilweise würde das auch unmöglich aussehen und für Bewegungsmelder im Außenbereich taugen Energiesparlampen wegen ihrer nötigen Aufwärmphase auch nicht sehr viel. Es bleiben dennoch genügend Möglichkeiten, diese trotzdem wenigstens teilweise einzusetzen und beim Kauf neuer Lampen kann man ja darauf achten, dass Energiesparlampen reinpassen.
Noch viel energieeffizienter sind LED-Beleuchtungen, die für viele Zwecke auch völlig ausreichend sind. Ich habe z.B. bei mir in den letzen Jahren im Wohnzimmer von 5 Hochvolt-Halogenlampen (GU10-Sockel) 4 Stück durch LED-Strahler ersetzt. Die Halogen-Lampen hatten zuvor 40 bzw. 60W, die LED-Leuchten verbrauchen nur 1-3W. Ok, zuvor hatten 3 Lampen ausgereicht, jetzt habe ich meist alle 5 an - Ersparnis ist trotzdem bei knapp 100 Watt und die Beleuchtung reicht für fast alle Zwecke. Nur wenn ich mal größere Mengen Papier “verarbeiten” muss, also lesen/schreiben, dann schraube ich vorübergehend noch mal einen Halogen-Strahler mehr rein. Mit modernen LED-Strahlern dürfte man allerdings noch weit mehr Ausbeute erreichen - ich verwende noch welche mit nur 12 bzw. 18 LEDs, aktuell werden die meisten GU10-Strahler mit 38 bzw. 60 LEDs für unter 10 Euro angeboten. Auch ist die Lebensdauer der LED-Lampen monströs: meist wird irgendwas im Bereich von über 50.000h angegeben - die Halogen-Lampen hielten bei mir im Schnitt nur 2-3 Monate.
So, jetzt bin ich etwas vom Thema abgekommen, aber vielleich tkonnte ich ja den ein oder anderen davon überzeugen, mal so eine LED-Lampe auszuprobieren und damit wirklich etwas zu bewegen