Computer ölgekühlt
Sicher, ölgekühlte Computer und andere abgefahrene “Sondermodelle” findet man im Internet reichlich (z.B. per Google-Video-Suche). Von den meisten findet man nur Fotos, wo die Dinger in einer Plastikkiste in teurem Silikonöl oder anderen öligen Substanzen liegen. Seltener sind komplette Moddings im Acrylgehäuse und noch seltener sind Langzeit-Stabilitätstest. Ideen findet man bei YouTube u.a. dennoch einige. Das Video, über welches ich aber diesmal gestolpert bin, ist aber schlichtweg der Hammer, auch durch die lange Beschreibung auf der Seite derjenigen, die den Oil-cooled-PC betreiben. Es klärt die Frage, wie man relativ preiswert, optisch äußerst ansprechend und mit hoher Wahrscheinlichkeit sehr stabil einen leistungsstarken PC geräuschlos in Mineralöl betreiben kann. Ein Aquarium mal anders und den Inhalt mit Elektronen gefüttert, auf die Idee kamen die Jungs von Puget Custom Computers aus Seattle (US). Der Hammer sind die ganzen Stabilitätstests und Temperaturdiagramme drum herum. Das Teil läuft schon seit über einem halben Jahr stabil und auch bei Vollast läßt sich das Gerät noch problemlos geräuschfrei kühlen. Spontan würde mir als Alternative zum platzfressenden Radiator, welcher bei CPU-Vollast sehr empfehlenswert ist, eine als Rückseite verbaute Aluminium- oder Kupferplatte einfallen, die man mit ein paar Kühlrippen garnieren könnte. Dazu müßte man allerdings wohl das gesamte Aquarium selbst bauen …
Genug der langen Vorworte, hier das Video:
Na wer hat Lust, so ein Teil nachzubauen? Das kann man sicherlich noch optisch auf unterschiedliche Weise aufpeppen, z.B. mit bunten LEDs oder Plastikfischchen, die man mittels einer dünnen Angelsehne irgendwo am Boden (z.B. am Netzteil oder am Bubble-Maker) befestigt. Aber dringender Rat: nicht die Festplatte mit ins Öl packen!
Am 21. September 2009 um 11:11 Uhr
Hi, cool wäre es auch, einen kleinen beweglichen Laser einzubauen, der sich wie eine Lichterorgel zu Geräuschen bewegt. Das wäre sicher ziemlich teuer aber auch optisch ein Volltreffer.
Grüße Peter
Am 12. May 2011 um 11:44 Uhr
Warum wird davon abgeraten, die Festplatte nicht mit ins Öl zu packen?
Die ist doch sowieso unter Schutzatmosphäre Vakuum verpackt und wird in einem sterilen Raum zusammengebaut, damit kein Krümel Staub eindringen kann…. ?!
Am 13. May 2011 um 00:54 Uhr
Gute Frage - ich bin mir nicht sicher, was der grund dafür ist, aber ich kann gerne einige wahrscheinliche Gründe aufführen. Vielleicht ist ja die richtige Lösung dabei
1. Früher besaßen Festplatten eine Art Ventil, um einen Druckausgleich zu ermöglichen. Dies war offensichtlich mal wichtig, an aktuellen Festplatten finde ich keine Ventilöffnungen mehr - habe eben extra noch mal an verschiedenen SATA-Platten nachgeschaut. Dieses Ventil ließ allerdings die Luft nicht ungefiltert hindurch - entweder war da nur eine bewegliche Gummimembran oder eine lediglich luftdurchlässige Membran, die sonst nichts durchläßt.
2. Es wird Silikonöl für die obige Kühlung verwendet. Silikonöl ist ein Kriechöl und kriecht wirklich im wahrsten Sinne des Wortes überall rein. Ich könnte mir vorstellen, dass - unterstützt durch Temperaturschwankungen - das Öl es im Laufe der Zeit schafft, in kleinen Mengen durch Verschraubungen oder Dichtungen hindurchzusickern.
Vielleicht ist’s mit aktuellen Festplatten aber auch unproblematisch - ich habe es nie getestet und weiß nur, dass man frühere Festplatten auf keinen Fall ins Ölbad legen sollte. Davon abgesehen sind inzwischen auch SSD-Laufwerke als Alternative erschwinglich geworden - die kann man im Ölcomputer tauchen lassen. Auch USB-Sticks oder Kartenleser mit Compact-Flash bzw. SDHC-Karten bieten zu relativ niedrigen Preisen ein gutes Tempo, welches mit dem restlichen Computer ins Öl kann.