Leipziger Buchmesse 2008
Gestern besuchte ich gemeinsam mit dem Liebsten die Buchmesse in Leipzig. Nachdem ich dort früher relativ regelmäßig hinfuhr, setzte ich die letzten zwei Jahre unfreiwillig aus. Die Tradition der Messe geht bis in das 17. Jahrhundert zurück, als man bereits zusammen kam, um neue Literaturerscheinungen vorzustellen. Heute gilt die Leipziger Buchmesse als eine der wichtigsten Messen, als sogenannte “Publikumsmesse”, die Autor und Leser zusammen bringen soll. Um interessant zu bleiben, musste man sich über die Jahre einiges Neue einfallen lassen. So unterstützen z.B. auch Bertelsmann und der Börsenverein des Deutschen Buchhandels die Messe durch ihr umfangreiches Angebotsspektrum. Mittlerweile gibt es während der vier Messetage circa 1800 verschiedene Veranstaltungen. Der Fernsehsender MDR und die Stadt Leipzig bieten zahlreiche Events unter dem Aspekt “Leipzig liest an”. Die Jugendsparte “Comics” und der Trend zum Hörbuch passten prima ins Messekonzept. Jeder zweite Jugendliche kommt inzwischen kostümiert im Manga Style zur Messe oder verkleidet sich in tausend andere Comic- und zuweilen auch Spielfiguren aus diversen PC Spielen. Allesamt sind sehr lustig anzuschauen und ich möchte meinen, dass sich ihre Anhängerschaft über die Jahre verdreifacht hat. Hinzu kommen die jährlich stattfindenden Preisverleihungen, beispielsweise die Verleihung des Preises der Leipziger Buchmesse (2002 bis 2004 = Deutscher Bücherpreis), der Vergabe des Leipziger Buchpreises zur Europäischen Verständigung und die Nominierung des Deutschen Jugendliteraturpreises. Dieser wird als einziger Staatspreis für Literatur seit 1956 vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gestiftet und jährlich im Oktober zur Frankfurter Buchmesse verliehen. Ausgezeichnet werden herausragende Werke der Kinder- und Jugendliteratur. Für den schon feststehenden Leipziger Buchpreis, dotiert mit 45.000 Euro, gab es diverse Nominierungen in 3 Kategorien, deren diesjährige Preisträger ich hier festhalte:
Kategorie Belletristik: Clemens Meyer: Die Nacht, die Lichter. - S. Fischer
Kategorie Übersetzung: Fritz Vogelsang: Übertragung und Edition von Joannot Martorells Roman vom Weißen Ritter Tirant lo Blanc. - S. Fischer
Kategorie Sachbuch: Irina Liebmann: Wäre es schön? Es wäre schön. Mein Vater Rudolf Herrnstadt. - Berlin Verlag