Wenn Knut ‘Danke’ sagen könnte
Ich konnte es kaum glauben, als mir der Liebste gestern erzählte, Thomas Dörflein sei in seiner Wohnung tot aufgefunden worden. Er hinterlässt nicht nur seine zwei Kinder und seine Lebensgefährtin, sondern auch die schönste Eisbärengeschichte Berlins. Am 5. Dezember 2006 erblickte ein kleiner Eisbär das Licht der Welt und wurde direkt nach der Geburt von seiner Mama verstoßen. Pfleger Thomas Dörflein war derjenige, der das kleine Wesen aufzog, als wäre es sein eigenes. Vom ersten Tag an kümmerte er sich aufopferungsvoll und mit aller Liebe um den kleinen Knut. Knuts Aufwachsen war eine Geschichte, die ihn und seinen Pfleger auf der ganzen Welt berühmt machte und uns alle in Rührung versetzte, zum Schmunzeln brachte und die Menschen nach Berlin einlud. Plötzlich und unerwartet kam für uns alle diese Nachricht, die so unglaublich wirkt. Der Mann mit dem durchtrainierten Körper und den starken Armen, in denen Knut viele liebevolle Kuschelstunden verbrachte, war, wie man sagt, schon länger schwer krank. Was bleibt, ist ein erwachsener Eisbär, der seinen Ziehpapa sicher vermissen wird und wir, die wir ihn bewundert haben, mit ihm gelacht haben und uns erfreut haben, an dem, was er letztlich für uns alle getan hat: er hat uns ein Lächeln geschenkt und viele fröhliche Momente mit Knut.
Leuchtende Tage.
Nicht weinen, dass sie vorüber.
Lächeln, dass sie gewesen!
Konfuzius
Veröffentlicht von cati am Tuesday, den 23. September 2008 um 09:09 Uhr in Aus besonderem Anlaß.
Am 25. September 2008 um 13:58 Uhr
Es ist leider immer wieder so.. “Die besten Menschen gehen zuerst von uns!” Ich denke es ist nicht ganz übertrieben wenn man sagt ganz Berlin trauert.
Wie nah es vielen Bürgern doch ging kann man beeindruckend im Kondolenzbuch des Berliner Zoos http://www.zoo-berlin.de/index.php?id=1267 nachlesen.
Im dem Sinne im stillen Gedenken an einen Urberliner.. Good bye Thomas Dörflein.
Am 25. September 2008 um 17:46 Uhr
Dörflein ist ja nun aber auch kein Megapromi oder so. Und ich bezweifel ob bei meinem Abtreten so ein Zirkus gemacht werden würde
Am 27. September 2008 um 07:47 Uhr
Sicher, er hat sich nie als der Superpromi gegeben, er ist ein einfacher Mensch geblieben. So lästig manchmal der Knut-Hype in den Medien erschien, so viel Ruhe strahlte Thomas Dörflein aus. Manch ein “Serienstar” von GZSZ oder ähnlichen Billig-Soups hält sich für weitaus wichtiger und dennoch kann man wohl kaum bestreiten, dass Dörflein durch Knut einen extrem hohen Bekanntheitsstatus erlangt hat, während der Durchschnittsbürger die meisten “echten” Promis gar nicht auf der Straße erkennen würde. Schon tragisch genug, dass ein Mensch in noch recht jungen Jahren so plötzlich stirbt, ging dieser Todesfall durch zahlreiche Knut-Dörflein-Sendungen zweifelsfrei vielen sehr nahe. Nun, möge er in Frieden ruhen …
Am 27. September 2008 um 14:56 Uhr
Klar, ein guter Mensch war er sicherlich
Am 28. September 2008 um 17:56 Uhr
Ich glaube auch nicht, dass es damit was zu tun hat, ob jemand “gut ist” oder so, alle Menschen haben was Gutes, wenn man es von der Warte betrachtet, aber er hatte eben was Besonderes, wie Admin schon sagte, er strahlte Ruhe aus, Gelassenheit, was ja auch seine Einstellung zu all dem Medienrummel bewies. Er war eben einfach toll, kann man nicht anders sagen. Ich hab mich im Kondolenzbuch jedenfalls auch eingetragen, aber inzwischen sind so viele Einträge nach mir da, dass ich meinen schon gar nicht mehr finde. Die Anteilnahme ist wirklich hoch.