T 61 - 10.3.2007

“Bringen Sie mir mal T 61″, sprach der Tierarzt.
“Och nö!”, sagte die Schwester.
Und da wurde mir klar, was mir längst klar war: T 61 = Tötolin.

Nachdem ich heute Morgen einige Zeit am Käfig des Kleinen gesessen hatte, mir dicke Krokodilstränen übers Gesicht liefen ( ja, da bin ich eine Heulsuse ) und sich Moritz irgendwie nicht mehr regte, habe ich mich, vorher mit dem Liebsten beratend, dafür entschieden, Moritz einschläfern zu lassen. Seit gestern Abend hatte er nicht mehr gefressen, kaum die Augen aufgemacht und auch heute Morgen verharrte er, in sich zusammengerollt in seinem Häuschen. Er atmete noch, aber er war schon längst nicht mehr bei uns.

Kurz vor Zwölf, fuhren wir in die Tierarztpraxis und wie es Murphys Gesetz will, hatte der Doc just heute für seine Patienten eine Oper aufgelegt und so schmetterten einige mir unbekannte Sänger, dramatisches durch die Stereoanlage, was mir natürlich weiteres Tränenwasser in die Augen trieb. Kurze Zeit später waren wir dran.

“Der nächste bitte!” - ich trug Moritz in seinem Rosenschächtelchen auf Heu gebettet in das Behandlungszimmer.

“Oh, ich seh schon!”, sagte der Doktor. Da wir vorher angerufen hatten, wußte er schon Bescheid. Und zog auch direkt das Fach mit den Spritzen auf. Der Doktor war sehr nett. Moritz hat seine “Schlaftablette”, allerdings wie eine Lösung zum Trinken bekommen, was man mir vorher erklärte, aber je näher der Zeitpunkt kam, desto beschissener habe ich mich gefühlt und bin dann aus dem Behandlungszimmer gegangen, ich wollte es nicht sehen und ich wollte auch überhaupt nichts hören.

Da stand ich im Warteraum, aus dem Radio spielte eine immernoch dramatische Melodie, und ich habe natürlich wieder geheult. Kurz darauf kam der Liebste mit meinem Moritz im Rosenschächtelchen. Er sei einfach eingeschlafen. Daraufhin haben wir ihm im Garten ein Loch gegraben. Auf seine Schachtel habe ich einen lila Krokus geklebt und ihn auf die Reise geschickt…

Ja, so kitschig es auch klingen mag, aber nach 2 1/2 Jahren gewöhnt man sich an so einen kleinen Racker und es tut weh, wenn es dessen (T61-)Ende kommt. Wie wahrscheinlich bei allem, was Leben inne hat.

Heute ist wieder einer der Tage, an dem ich das Gefühl habe, das ich gern Eine rauchen würde. Es ist schrecklich. Gerade jetzt habe ich das Gefühl, das eine Zigarette mich unheimlich beruhigen würde. Aber vielleicht tut’s nachher auch einfach ein Glas Baileys.

Tschüß Moritz.

2 Reaktionen zu “T 61 - 10.3.2007”

  1. Peti

    Mein Beileid, Cati. Immer dran denken; Alles wird gut.

  2. bloggender-teddybaer

    Auch von mir mein Beileid ! Und bitte nicht rückfällig werden mit dem Rauchen…auch wenns schwer fällt

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