Ein Unglück kommt selten allein …von Noro-Virus bis Bänderriss im rechten Sprunggelenk Teil II

So vergehen circa 4 Wochen und wir nähern uns der WM 2010. Schnell wird dem Liebsten und mir klar, dass das erste Deutschland-Spiel eine riesige Party in unserem Garten wird. Wir laden alle ein, wir grillen, wir gucken Fussball und ALLE sagen zu: Freude, riesengroße Freude. Die Krone beim Zahnarzt ist fast fertig, die Extraktion ist schon zum greifen nahe, ich werde optimistischer. Am 12. Juni um kurz vor sechs Uhr haben wir alles fertig vorbereitet im Garten. Der Liebste hat den Pavillion wunderhübsch zu Ende gebaut, wir haben eingekauft, die Deutschland-Girlande hängt, ein Lichterschlauch, die Biertische und Bänke stehen, sogar Unkraut zupfen habe ich noch geschafft. Da passiert es: ich stürze an der Rasenkante und verdrehe mir den Fuß so dermaßen mit einem hörbaren Knacks, dass ich vor Schmerzen zusammensacke und in Tränen ausbreche. Ich stehe ein bisschen unter Schock. Der Liebste kommt angerannt und versucht mich zu beruhigen, bittet mich zu versuchen, aufzustehen. Ich weine vor Schmerz und vor Unglück, denn in diesem Moment kann ich es nicht mehr fassen … und ich weiß, welche Konsequenz es haben wird: Party adé, dass war es dann für mich. Der Liebste hilft mir auf und ich komme irgendwie auf der Couch an. Ich trinke einen Baileys in drei Schlucken und komme zu mir. Da ich nicht weiß, ob etwas gebrochen ist, fahren wir lieber in die Rettungsstelle. Zum Glück keine Fraktur, aber unendliche Schmerzen. Ich gehe mit einem Voltarenverband.

Am Sonntag morgen wäge ich alle Möglichkeiten mit dem Liebsten ab und wir kommen zu dem Entschluss, die Party abzusagen. Tottraurig rufe ich alle an. Am Montag geht es mir nicht besser – ich hatte natürlich einen Tag Urlaub – mein Fuß ist inzwischen unterlaufen von 2 Blutergüssen. Ich gehe zum Orthopäden und lasse meinen Fuß sicherheitshalber noch mal ansehen. Für den Mann, der sich sehr viel Zeit für mich nimmt und außerordentlich kompetent zu sein scheint, ist der Fall schnell klar: „Bänderriss – und zwar beide – da brauch ich kein MRT für, dass sehe ich auch so.“ Ups, so schlimm hatte ich es nicht erwartet. Ich frage nach der Krankschreibung und der Mann in Weiß sieht mich an: „4 Wochen – wenn nicht sogar 12!“ Ja klar, ich lache und gucke ihn an und sage: „Nee, oder? das ist ein Scherz!?“ Ihm ist ganz und gar nicht nach scherzen, er sieht mich ernst an und erklärt mir, das ich nur die zwei Bänder habe – die meinen Fuß weiter durchs Leben tragen sollen – und das wäre dann schon besser, wenn sie wieder zusammen wachsen würden. Ich schlucke und versuche zu verstehen. Oh mein Gott. 4 Wochen – ich vermag es mir nicht vorzustellen.

Dazu bekomme ich eine Orthese verordnet und Physiotherapie, am Abend bekomme ich Krücken von meiner Nachbarin. Sollte sich der Zustand merklich verschlechtern, möge ich so schnell wie möglich wiederkommen. Ich fühle mich schrecklich und vor allem schrecklich unglücklich. Der Liebste holt mich aus der Praxis ab und ich muss schon wieder weinen, weil ich gerade keine klaren Bilder sehe, keine 4 Wochen zu Hause bleiben will, verdammt, warum? Plötzlich verändert sich alles von Moment zu Moment. Der Liebste hilft und stützt mich, wo er kann. Nimmt mir Dinge ab und achtet darauf, dass ich halbwegs „sicher“ durch den Tag komme ;-) Dafür an dieser Stelle an Dich ein ganz liebes Danke! Danke für alles. Danke sage ich hier auch allen, die an mich denken, mir Mails schreiben, anrufen oder, oder, oder … Es gibt sicher immer viel, viel Schlimmeres als das eigene Schicksal, es gibt sicher auch immer wieder schlimmere Diagnosen, was ich nur ganz einfach sagen will, jeder trägt seine eigene kleine Geschichte mit sich herum – ob positiv oder wie in meinem Fall eher weniger. Jeder empfindet seine Dinge ganz für sich selbst, ob Glück – oder Unglück – ganz unabhängig von allen anderen Schicksalen in diesem Leben. Ich finde es für mich völlig ok, darüber total traurig zu sein. Mich in Geduld zu fassen und still zu sitzen – das bin ich nicht und dennoch muss ich es gerade irgendwie aushalten. Auch das wird irgendwann alles vorüber gehen. Da ich mich quasi im zweiten Halbjahr befinde, hoffe ich, dieses möge besser werden, wenn ich auch das hier irgendwann überstanden habe … - Cati, hoffnungsvoll -

2 Reaktionen zu “Ein Unglück kommt selten allein …von Noro-Virus bis Bänderriss im rechten Sprunggelenk Teil II”

  1. Mandy

    Hallo meine liebste Cati,

    ich wünsche Dir gute Besserung, auf das Du bald wieder durchs (Arbeits-) Leben hüpfen kannst. Bin ja auch bald wieder da. :-) ))
    Beide Kinder waren die Woche auch krank, aber nichts schlimmes.
    Kopf hoch!!!

    Liebste Grüße und Küsse an Dich!

  2. cati

    Danke liebe Mandymaus :-) Ganz liebe Grüße für dich und die kleinen Strolche :-) !

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