Fernsehsonntag = Gernsehsonntag?

Ich habe mir am gestrigen Sonntag mal wieder etwas Privatfernsehen angetan - man ist das schlecht :mrgreen: Fast nur sinnloser Kram, Tratsch und schnulziges Zeug, was eigentlich keinem was bringt. Die neue überflüssige Big Brother Show hatte ich mir erspart. Los ging’s dann mit dem Geträller von Deutschland sucht den Superstar und Dieter Bohlen, die Wiederholung von Sonnabend. Ich frage mich da immer wieder, wie sich manche Leute nur freiwillig so blamieren können und diese merkwürdige Show als Hoffnung auf einen kurzzeitigen Erfolg wählen oder halt als wenig werbewirksame Plattform für ihre kaum zu vermarkenden Gesangskünste einsetzen.
Weiter ging es dann mit Anekdoten aus dem Liebesleben des Lothar Matthäus. Sicher sieht es komisch aus, wenn ein älterer Herr - der frühere Fußballstar ist ja auch nicht mehr der Jüngste - sich ein über 20 Jahre jüngeres Mädel als Freundin hält bzw. in dem Fall hatte. Viel Geld macht nun mal sexy, darüber zu tratschen mag zwar für so manches Klatschmagazin toll sein, aber im Sonntagabend-Fernsehprogramm hätte ich gut darauf verzichten können ;)
Anschließend konnte man sich noch prima bei der letzten Folge der aktuellen Staffel von Bauer sucht Frau (
1. Staffel, Folge 2) langweilen. Ok, da allgemein nichts vernünftiges im Fernsehen lief, tat ich mir auch das noch an. Für wen wird sowas eigentlich produziert? Einblicke in das wenig spannende (Liebes-)Leben normaler Leute, was kann es sinnloseres geben, was will uns die Sendung vermitteln? Wenn das so nebenbei aus der Glotze plätschert und man noch anderweitig beschäftigt ist, mag das ja noch gehen. Mit Sicherheit guckt das manch einer aber auch regelmäßig ganz gezielt - ich überlege grad, wie stumpf deren Alltag sein muss :mrgreen: Qualitativ ähnlich hochwertig ist die Sendung “Hausfrauenstreik”, die ich das erste mal überhaupt sah. Dieses mal war es eine deutsche Frau, deren italienischstämmiger Ehemann für eine Woche den Haushalt schmeißen durfte. Das war zumindest noch halbwegs unterhaltsam, wenngleich mich wahrscheinlich eine weitere Folge davon auch schon ordentlich langweilen würde ;) Das amüsante daran war der Italiener selbst, der voll das Macho-Klischee erfüllte. Selten zuvor hatte ich einen derart unselbständigen Ãœ30-Mann gesehen, der auch noch absolut die Meinung vertrat, dass die Frau hinter den Herd gehört und sämtliche Hausarbeiten allein zu erledigen hat :shock: Der Typ war echt zu blöd, ‘ne Fertigpitza zu backen :lol: Sowas soll es ja geben, aber die Frauen dazu können einem echt nur leid tun! Sicher freut man(n) sich, wenn die liebe Frau die Wäsche wäscht, kocht usw. - man(n) sollte dazu aber nicht nur selbst in der Lage sein, sondern da auch gelegentlich freiwillig helfen. Das fördert den Hausfrieden ;)
Immerhin war damit das “Hausfrauenprogramm” endlich vorbei und zur Wahl standen die beiden 20:15-Filme “Der Wixxer” und “Sahara”. Ich hätte zwar lieber ersteren gesehen, weil ich den noch nicht kannte. Meine bessere Hälfte wollte aber lieber Sahara schaun und so sah ich mir nunmehr schon zum Dritten mal den Film rund um die Goldmünzen auf dem in der Sahara gestrandeten Panzerschiff an. Der Film ist zweifelsfrei gut genug, so dass auch die Wiederholung weit weniger langweilte, als das vorherige Sonntagsfernsehprogramm.

Das war mal wieder mein Wort zum Sonntag ;)

2 Reaktionen zu “Fernsehsonntag = Gernsehsonntag?”

  1. cati

    “Das fördert den Hausfrieden” - ^ und sollte ja wohl eigentlich auch selbstverständlich sein - nicht nur des Hausfriedens halber, oder?

  2. admin

    Für manche männliche Zeitgenossen sind putzen, kochen oder gar Staubsaugen/-wischen obskure typisch weibliche Beschäftigungstherapien und manche packen es noch nicht mal, ihre eigenen alten Klamotten wenigstens ein mal am Tag vom Fußboden in den Wäschekorb zu befördern. Traurig aber wahr ;)

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